Neue Lehrplanversion des CPSA‑A® Moduls SOFT veröffentlicht
Ein Interview mit der Kuratorin Kim Nena Duggen
Das überarbeitete CPSA‑A® Modul SOFT ist ab sofort gültig und bringt bedeutende Neuerungen mit sich. Zu den wichtigsten Änderungen gehören die Ergänzung neuer Themen wie Stakeholdermanagement und Entscheidungsfindung, ein Disclaimer zur flexiblen Methodenauswahl sowie die Anpassung der Lernziele an aktuelle Anforderungen.
Im folgenden Interview beantwortet Kim Nena Duggen, die Kuratorin des Moduls SOFT, zentrale Fragen zum neuen Curriculum und gibt spannende Einblicke in die Überarbeitung und ihre Vorteile für Softwarearchitekt:innen.
Was waren die Hauptbeweggründe und die Ziele für die Überarbeitung des Lehrplans des CPSA-Advanced Moduls Softskills für Softwarearchitekten (SOFT), und welche spezifischen Veränderungen wurden vorgenommen?
Obwohl sich in der Forschung der verwendeten Methoden in SOFT nicht ebenso schnell etwas verändert, wie in eher hardskill-lastigen technischen Lehrplänen, benötigte der Lehrplan SOFT nach seinem letzten Release in 2015 ein paar Überarbeitungen, vor allem weil wir alle Lehrpläne im Bereich formaler Kriterien und Lernziele einheitlich formulieren möchten. Dieses benötigte Update wurde verwendet, um im gleichen Zuge weitere inhaltliche Aktualisierungen vorzunehmen. Nach der Erhebung von Feedback der Trainer:innen, die SOFT regelmäßig halten, wurden vor allem zwei Dinge verändert: es wurde ein Disclaimer eingefügt, der es Trainer:innen ermöglicht, die erwähnten Methoden zu nutzen, aber gleichzeitig freistellt, die Lernziele auch mit anderen Methoden zu erreichen. Außerdem wurden im Themenblock Moderation und Visualisierung virtuelle Meetingmethoden explizit ergänzt. Darüber hinaus wurden die Themen Stakeholdermanagement und Entscheidungsfindung zusätzlich mitaufgenommen.
Welche neuen Akzente wurden im Bereich der kommunikativen Kompetenzen gesetzt, und warum sind diese deiner Meinung nach besonders relevant für Softwarearchitekt:innen?
Wir erleben in der Praxis, dass eine der größten Herausforderungen von Software-Architekt:innen darin besteht, dass sie mit extrem vielen Stakeholder kommunizieren und dabei äußerst unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse in Einklang bringen müssen. Wir haben daher das Thema Stakeholdermanagement und vor allem die Analyse und Ableitung von geeigneten Kommunikationsmitteln expliziter im Lehrplan ergänzt. Darüber hinaus halten wir es für wichtig, dass Software-Architekt:innen vor allem in agilen, selbstorganisierten Teams mit den Entwickler:innen gemeinsam konzeptionieren und entscheiden, um das Committment für die Umsetzung zu steigern. Dazu fehlen manchmal die geeigneten Werkzeuge. Entscheidungsfindung wirkt gelegentlich zäh und der Default, allein zu entscheiden, scheint effizienter. Um dem entgegen zu wirken, haben wir Entscheidungswerkzeuge für Gruppen aufgenommen.
Der aktualisierte Lehrplan betont praxisnahe Übungen und Beispiele. Kannst du konkrete Beispiele nennen, wie diese Übungen in Schulungen umgesetzt werden?
Übungen didaktisch zu gestalten ist individuelle Aufgabe der Trainer:innen. Was wir mit dem aktualisierten Lehrplan betonen wollten, ist, dass Software-Architekt:innen Methoden und Werkzeuge nicht nur kennen, sondern vor allem passend einsetzen können. Darüber hinaus halten wir es für unabdingbar, das eigene Verhalten in der Kommunikation und in kritischen Situationen zu reflektieren. Deswegen sind die Lernziele und Zeiteinteilungen bewusst darauf ausgerichtet, dass viel Raum für Übungen und Selbstreflexion vorhanden ist. Das Arbeiten an Beispielen aus der eigenen Praxis der Teilnehmenden empfiehlt sich, vor allem um gleich im Rahmen des Trainings erste Verbesserungen und Transfer sicherzustellen.
Welche Reaktionen erwartest du auf die neue Version?
Nachdem die Inhalte stark am Feedback der Trainer:innen und somit ihren bisherigen Absolvent:innen orientiert ist, erwarten wir, dass Trainer:innen den neuen Lehrplan als praxisnaher umsetzbar empfinden. Vor allem die Möglichkeit, empfohlene aber vor allem auch eigenen Werkzeuge und Methoden einsetzen zu können, um die Lernziele zu erreichen, ermöglicht eine individuellere Umsetzung des Trainings in die Praxis der Trainer:innen und deren Teilnehmenden.
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